Sie haben wahrscheinlich eine neue Leuchte installiert, oder installieren lassen und kommen abends drauf, dass diese im ausgeschalteten Zustand weiterleuchtet, oder auch weiterglimmt. Das ist weder ein Wunder, noch ist Ihre Leuchte defekt.
Eines sollte klar sein - keine Leuchte leuchtet ohne Strom. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass auf der Leitung Strom fließt, wenn auch nur wenig. Nun entgegnen viele, dass die alte Leuchte nicht geleuchtet hat, die Neue aber schon. Der Grund hierfür ist ganz einfach. Neue LED Leuchten sind wesentlich effizienter als alte, besonders natürlich als alte Halogenleuchten oder Lampen mit alten Trafos. Diese haben den Reststrom oder die sogenannte Grundlast nämlich ganz einfach wegkonsumiert und man hat von dem Problem nichts mitbekommen.
Der Reststrom kann drei Ursachen haben:
Sie verwenden einen Dimmer, der eine sogenannte Grundlast in die Leitung schickt. Diese Grundlast von wenigen Watt hat einen Hintergrund. Die Dimmerhersteller belasten die Leitung um festzustellen, ob es ein ausgefallenes Gerät gibt. Leider wird diese Information in den allermeisten Fällen nicht benötigt und diese Erkennungstechnik auch nicht genutzt, daher ist diese Grundlast für die Katz und somit unerwünscht. Leider bieten die Dimmer-Hersteller bis dato auch nicht die Möglichkeit, diese Grundlast zu deaktivieren, nicht mal bei teuren Aktoren für KNX Systeme.
Die zweite Ursache ist eine kleine Fehlinstallation in der Leitung. Diese kann mit der Erde zu tun haben, in den meisten Fällen jedoch ist diese mit der nicht korrekten bzw. verdrehten Verkabelung von Nullleiter und Phase zu begründen.
In beiden Fällen fließt 24/7/365 Strom auf der Leitung. Im ersteren Fall kann es sein, dass die Dimmer erkennen, dass es diesen Verschleiß gibt und in einen Standby-Modus gehen. In jedem Fall gibt es aber einen dauerhaften Verbrauch, der sich auf Ihre Brieftasche auswirkt. Dieser dauernde Verschleiß kann am Ende des Jahres auch mal 100€ kosten.
Die dritte Ursache kann eine Induktionslast sein, welche über ein umliegendes Kabel, Kabelrohr oder starken Strahlen entsteht. Diese Grundlasten können im Primärbereich mit einem Löschglied behoben werden. Im Sekundärkreis normalerweise über das Vorschaltgerät und die Erde. Wir geben hierfür keine genaue Anleitung, da sich geläufige Lösungen nicht pauschal anwenden lassen und normalerweise nur bei hochwertigen Vorschaltgeräten zugelassen sind. Das heißt nicht jedes Vorschaltgerät unterstützt die einfachste aller Lösungen -> die Erde auf den V- Sekundärstrom legen. Achtung, auf eigene Gefahr! Befassen Sie sich vorher mit der Bedienungsanleitung bzw. mit der Installationsanleitung des Vorschaltgerätes. Wir übernehmen keine Verantwortung für Misserfolge.
Im besten aller Fälle verzichtet man bereits bei der Installation der Anlage auf Elemente, die diese Grundlast verursachen. Falls man das Problem erst nach der Installation feststellt, wäre es immer noch besser solche Teile sofort auszutauschen. Bei Fehler in der Anlage (Kabel verdreht) ist die einzige saubere Lösung, die Ursache in der Elektroanlage zu suchen und die Anschlüsse zu korrigieren.
Die pragmatische, einfache Lösung für das Problem mit dem Nachglimmen der Leuchten "ohne Strom", ist die Grundlast weg zu konsumieren. Hierfür können einfache Kondensatoren, oder sogenannte Löschglieder vorgeschaltet werden. Diese konsumieren die wenigen Watt.
Tatsächlich ist das eine funktionierende, aber nicht besonders elegante Lösung. Die Grundlast bleibt daher nach wie vor erhalten.
Hierfür gibt es eine Vielzahl von Gründen, sie laufen aber alle auf dasselbe raus. Das Nachleuchten spricht eher FÜR die Leuchte als gegen sie. Es bedeutet nämlich, dass die Leuchte auch mit sehr wenig Strom leuchtet und damit effizient ist. Grundsätzlich lässt sich auch sagen, dass die Lampenhersteller darauf bedacht sind, eine möglichst gute EEK (Energie Effizienzklasse) zu erreichen. Diese hängt mit der Effizienz der eingesetzten Bauteile zusammen. Um die höchsten EEKs zu erreichen, müssen Hersteller Grundlasten in den Leuchten unbedingt vermeiden.
Wie im oberen Absatz bereits erklärt, wäre eine Integration eines Löschgliedes, oder Grundlastelementes in einer Leuchte immer und unweigerlich mit einer Effizienzeinbuße verbunden. Hätte z.B. ein Einbaustrahler ein Grundlastelement verbaut, dann würde dieser zusätzlich Strom verbrauchen und damit 0 Licht erzeugen. Hat ein Strahler also z.B. 150 Lumen pro Watt, so erzeugt dieser mit 4W bereits 600lm. Hat er ein Grundlastelement verbaut, welches 3W konsumiert, würde er plötzlich mit 7W nur mehr 600 Lumen erzeugen. Seine EEK würde von A++ auf A oder noch niedriger abstürzen und der Konsument mit einer ordentlich installierten Anlage hätte pro Strahler 3W sinnlosen Verbrauch. Besitzt man 20 Strahler multipliziert sich der sinnlose Verbrauch auf 60W insgesamt.
Man würde annehmen, dass laufend fließender Strom etwas kostet. Allerdings wird diese Art von Grundlast nicht auf der Stromrechnung aufscheinen. Das hat einen technischen Hintergrund.
Uns wird häufig die Frage gestellt, ob Leuchten durch das nachglimmen Schaden erleiden. Das ist, wenn man es genau nimmt, abhängig von der Leuchte, aber die meisten Leuchten in deren Natur es liegt weiter zu leuchten tragen davon keinen Schaden. Ein minimaler Verschleiß wird sicherlich immer stattfinden. Manche Kunden finden das Nachglimmen (z.B. in Korridoren) sogar angenehm und es wird hingenommen.
Durchsuchen Sie die Welt von SIRO Special Lighting
SIRO Beschläge- und Metallwarenfabrik Ges.m.b.H. | Spielfeldstraße 12 | 4452 Ternberg | Austria - EUROPE
Tel.: +43 7256 6020 0 | Fax: +43 7256 8932 | office@siro.at